Vorjahressieger Martin Fanger gewinnt zum zweiten Mal den Raid Evolenard FMV nach einem harten Zweitkampf mit dem belgischen Meister Frans Claes, der den zweiten Platz erreicht. Dritter wird Marc Stutzmann. Bei den Frauen siegt wie erwartet die EM-Zweite Estelle Morel aus Frankreich vor Swiss-Epic-Siegerin Bettina Janas aus Deutschland und Alexandra Zürcher.
Schon kurz nach dem Start kann sich ein Trio mit den Favoriten Martin Fanger, Frans Claes und Marc Stutzmann vom Rest absetzen und bis ins Ziel seinen Vorsprung kontinuierlich ausbauen. Während Stutzmann auf der zweiten Streckenhälfte in der Steigung nach La Forclaz seine beiden Kontrahenten ziehen lassen muss, zieht Claes seinerseits das Tempo auf dem Weg zum letzten Kulminationspunkt auf Béplan an und kann Fanger leicht distanzieren. Der belgische Meister will den Streckenrekord von Johann Tschopp aus dem Jahr 2015 brechen: 3:10:20 Stunden.
Doch er hat die Rechnung ohne Martin Fanger gemacht. Dank direkterer Linienwahl und mehr Risiko in der Schlussabfahrt kann Fanger Claes ein- und überholen und gewinnt zum zweiten Mal den Raid Evolenard FMV. Der Streckenrekord verpasst er jedoch um eine Minute. «Frans war heute heute sehr stark und konnte mich am Berg sogar leicht distanzieren. Ich hatte dafür die schnellere Linie bergab», fasste Fanger zusammen. Weniger glücklich zeigte sich Claes: «Ich hatte super Beine und habe das Rennen bergab verloren. Das ärgert mich schon ein bisschen.» Marc Stutzmann ging auf der zweiten Streckehälfte die Kraft aus: «Ich fühlte mich zunächst gut. Doch dann konnte ich aus mir unerklärlichen Gründen das Tempo meiner beiden Mitstreiter nicht mehr halten. Immerhin konnte ich noch den dritten Platz ins Ziel retten», bilanzierte Stutzmann.
Bei den Frauen ist Estel Morel ihrer Favoritenrolle gerecht geworden. Anstelle von Irina Lützelschwab, die sich abgemeldet hat, ging Bettina Janas das Tempo Morels eine Weile mit. Beim ersten Kulminationspunkt auf L`Etoile kam Morel bereits alleine an der Spitze mit 90 Sekunden vorsprung. Bis ins Ziel sollte es …… Minuten werden. Entsprechen zufrieden zeigte sich Morel: «Nach dem guten Resultat an der EM habe ich erwartet, hier zu gewinnen.» Bettina Janas sagte: «Ich kannte die Strecke zwar von vorherigen Starts. Aber es ist trotzdem jedes Mal wieder aufs Neue überraschend hart – auch wenn ich es mag, wenn es steil den Berg hoch und steil bergab geht. Meine Ambition war, so lange wie möglich bei Estelle zu bleiben und dann mein eigenes Tempo zu fahren. Das hat ganz gut geklappt.» Als drittschnellste Frau erreichte Alexandra Zürcher das Ziel in der Stierkampfarena von Evolene.
Eine positive Bilanz zog auch OK-Präsident Stéphane Chevrier: «Mit fast 650 Teilnehmern über das ganze Wochenende und einer hochkarätigen Besetzung im Hauptrennen gewinnt der Raid Evolenard weiter an Bedeutung. Die Schweizer Meisterschaften, die im nächsten Jahr bereits zum dritten Mal in Evolene ausgetragen werden, lassen uns auf diesem Erfolg aufbauen. Die Rückmeldungen der Teilnehmer waren durchs Band sehr positiv, was mich sehr freut.»