Die Vize-Europameisterin Janina Wüst bei der Raid Evolénard

Nach mehreren Jahren auf der Cross-Country-Strecke hat Janina Wüst beschlossen, die Disziplin zu wechseln und sich auf den Marathon zu konzentrieren. Und man kann durchaus sagen, dass dieser Wechsel von Erfolg gekrönt war. Nur wenige Monate nach ihrem Marathon Debüt holte sie sich den Vize-Europameistertitel . In ihrer zweiten Saison will sie ihren Erfolg als Mitglied des Buff Megamo-Teams – eines der stärksten Teams in dieser Disziplin – fortsetzen. Man wird sie dieses Jahr auf der internationalen Rennstrecke, aber auch bei der Raid Evolénard antreffen! Begegnung

Du bist erst seit 2022 auf der Marathonstrecke aktiv. Kannst du uns ein bisschen mehr über deinen Werdegang erzählen und was dich an dieser Disziplin fasziniert hat?

Ich fahre seit 2013 Rennen, wobei ich zuerst nur in der Disziplin Cross Country unterwegs war. Ende 2021 merkte ich aber, dass ich eine Veränderung und neue Herausforderung brauche. Ich bestritt einige Marathonrennen und konnte mich völlig überraschend noch für die Weltmeisterschaft qualifizieren. Auf die Saison 2022 wechselte ich dann komplett auf die Marathondistanz. Eine Entscheidung, welche ich noch keine Sekunde bereut habe. 

Die langen Distanzen faszinieren mich sehr. Man muss über mehrere Stunden oder bei Etappenrennen über mehrere Tage Höchstleistung erbringen und voll fokussiert bleiben. Ich mag den Wechsel zwischen harten, langen Aufstiegen und technischen Abfahrten. 

In deiner ersten Saison hast du eine großartige Leistung erbracht und bist Vize-Europameisterin geworden. Hattest du mit einer solchen Leistung gerechnet und kannst du uns ein wenig genauer erklären, wie das Rennen gelaufen ist?

Bevor die Saison losging, hätte ich ganz sicher nicht damit gerechnet, dass ich im internationalen Vergleich so weit vorne mitfahren kann und sogar eine EM-Medaille gewinnen würde. Doch beim Saisonstart merkte ich, dass ich über den Winter einen grossen Leistungssprung machen konnte. Seit dem ersten Rennen hatte ich immer das EM-Rennen im Kopf und träumte von einer Medaille. Dass ist es aber tatsächlich aufs Podest schaffte, war richtig cool. Das EM-Rennen lief für mich sehr gut. Ich war von Anfang an in der Spitzengruppe. Mitte des Rennens verlor ich aufgrund eines kleinen Fahrfehlers den Kontakt zur späteren Siegerin und war für den Rest des Rennens alleine unterwegs. Die Zieleinfahrt und die Medaillenübergabe waren sehr schön und emotional. Das werde ich nie vergessen. 

Seit Beginn der Saison gehörst du zum Buff Megamo-Team, einem der prominentesten Teams im Mountainbike-Marathon-Zirkus. Wie kam es zu dieser Gelegenheit und wie hast du dich in das Team integriert?

Als ich das Angebot von Buff-Megamo bekam, konnte ich mein Glück gar nicht fassen. Für eines der führendsten MTB-Marathon Teams zu starten ist für mich ein riesiges Privileg. Das Team arbeitet sehr professionell, wir haben coole Sponsoren und dürfen mit super Material und Ausrüstung unterwegs sein. Ich wurde sehr herzlich im Team empfangen, wir haben es sehr gut untereinander und es ist immer lustig mit dem Staff und meinen Teamkameraden. Nur an meinem Spanisch und Katalanisch muss ich noch viel arbeiten ;-). 

Mit einem dritten Platz beim Andalusia Bike Race mit deiner neuen Partnerin Txell Figueras hat die Saison für dich gut begonnen. Wie war die Woche für dich?

Das Andalucía Bike Race war bereits mein drittes Rennen diese Saison. Die Saison hat für mich sehr gut gestartet und ich bin zufrieden, wie die Form für diese Jahreszeit ist. Letzte Woche bestritt ich erstmals zusammen mit Txell ein Rennen und wir konnten beim Andaluía Bike Race gleich die erste Etappe gewinnen. Die Teamarbeit und Kommunikation hat super funktioniert und wir konnten uns als Team gegenseitig gut ergänzen. Wir kämpften Tag für Tag und konnten bei jeder Etappe aufs Podest fahren. Wir sind sehr zufrieden, wie unser erstes Rennen gemeinsam gelaufen ist. 

Trotz dieses guten Ergebnisses bist du beim Cape Epic, das gerade stattfindet, nicht dabei. Was sind deine Ziele für den Rest der Saison?

Txell und ich sind dieses Jahr tatsächlich nicht ans Cape Epic aber wir drücken von zuhause aus unseren beiden Mannen-Teams die Daumen. Mein Fokus in dieser Saison liegt mehr auf den Eintagesrennen. Die wichtigsten Rennen sind die Marathon-Weltcups, die Welt-, Europa- und Schweizer Meisterschaft. An diesen Rennen will ich in Top-Form am Start stehen. Als nächstes geht es für mich beim Volcat Igulada weiter. Das Rennen findet quasi vor der Haustüre unseres Hauptsponsors BUFF statt. 

Am 18. Juni wirst du beim Raid Evolénard dabei sein, einem Rennen, an dem du noch nie teilgenommen hast. Mit 2600 m Höhenunterschied auf 62 km ist das Rennen eher kurz, aber intensiv. Ist das die Art von Strecke, die dir gut liegt?

Ich freue mich sehr, erstmals am Raid Evolénard am Start zu sein und bin gespannt, was mich erwartet. Ich habe aber schon von ein paar Fahrern gehört, dass das Rennen mit dem vielen steilen Höhenmeter sehr anstrengend ist. Ich persönlich mag Aufstiege und habe Rennen gerne, die richtig hart sind und man sich körperlich und mental ans Limit bringen muss. Ich freue mich sehr auf das Raid Evolénard. 

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