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Andreas Seewald und Natalia Esusquiza Fischer gewinnen Europameistertitel

Andreas Seewald und Natalia Fischer Esusquiza heissen die neuen Europameister in der Disziplin Mountainbike Marathon. Schweizermeisterin Steffi Häberlin als Zweite und Weltmeisterin Ramona Forchini als Dritte retten die Ehre der Schweizer.

Erste Titel Für Seewald

Es war ein brutales Ausscheidungsfahren auf dem Kurs des Raid Evolenard, der extra für die Europameisterschaft noch etwas anspruchsvoller gemacht wurde. 78 km und 3900 Höhenmeter hatten die Männer zu bewältigen, 70 km und 3420 Höhenmeter waren es bei den Frauen. Dennoch wurde gefahren, als ob es kein Morgen gibt.

Bei den Herren war es vor allem Samuele Porro, der mit einer frühen Flucht bereits am ersten Anstieg versuchte, den entscheidenden Unterschied herauszufahren. Da der Italiener in den Vorjahren zweimal EM-Zweiter geworden war, wollte er diesmal unbedingt den Titel. Auch in den Abfahrten riskierte der Italiener alles, weil er wusste, dass ihm der stärkere Bergfahrer Andreas Seewald dicht auf den Fersen war. Doch in der zweiten langen Steigung zum Béplan, dem höchsten Punkt der Strecke, vermochte der Deutsche Seewald tatsächlich noch aufzuschliessen und dem Italiener stehen zu lassen. Auf den verbleibenden Kilometern fuhr er rund fünf Minuten Vorsprung heraus, die er in der letzten, rund zehn Kilometer langen Abfahrt geschickt verwaltete und zum Titel fuhr. Zweiter wurde erneut Porro vor dem Tschechen Martin Stosek. Als bester Schweizer erreichte Schweizermeister Martin Fanger das Ziel als Achter.

Vize-Europameistertitel in Folge für Porro

Seewald, der im Ruf steht, nicht der beste Abfahrer zu sein, zeigte sich zufrieden, dass seine Taktik aufgegangen ist: «Ich wollte bergauf möglichst viel Schaden anrichten, sprich eine Vorselektion herbeiführen. Das ist mir recht gut gelungen. Doch dann stürzte ich bergab zweimal leicht. Ich war einfach zu nervös. Aber in der zweiten Steigung konnte ich meine Überlegenheit ausspielen, was mich natürlich freut». «Ich habe alles versucht und muss mir deshalb keine Vorwürfe machen. Bergauf habe ich gepusht und bergab alles riskiert. Seewald war aber einfach stärker. Eine Medaille ist eine Medaille», ordnete Samuele Porro seine Leistung ein.

Der drittplatzierte Martin Stosek kämpfte früh mit technischen Problemen: «Ich konnte nicht richtig schalten. Das hat mir auf diesem schweren Kurs Mühe bereitet. Aber ich freue mich für meinen Teamkollegen Andreas Seewald, dass er gewinnen konnte. Der dritte Platz geht für mich in Anbetracht der Probleme in Ordnung.»

Eine Spanierin vor den Schweizerinnen

Bei den Frauen ging Steffi Häberlin mit einer frühen Flucht auf Titeljagt. Doch auch bei ihr gingen in der Steigung zum Béplan die Kräfte aus. Die Spanierin Natalia Fischer Esusquiza konnte die Schweizermeisterin ein und überholen. Häberlin holte sich noch die Silbermedalle, Weltmeisterin Ramona Forchini Bronze.

Im Ziel zeigte sich Fischer überwältigt von ihren Gefühlen. Ihr Urgrossvater stamme aus Evoléne und sei dann als Gastarbeiter nach Spanien ausgewandert. Sie sei also quasi im Herzen eine Schweizerin. Das Rennen sei ihr optimal gelaufen. Sie freue sich sehr, den Europameistertitel gewonnen zu haben.

Foto MSO

Steffi Häberlin machten Beinkrämpfe in der letzten Steigung einen Strich durch die Ambitionen. Sie sagte: «Ich kannte dieses Gefühl bisher nicht. In der ersten Steigung lief es super. Meine Taktik war, niemanden ziehen zu lassen. So bin ich das Rennen auch angegangen und bereue nichts. In der letzten Steigung jedoch bin ich tausend Tode gestorben. In der letzten Abfahrt hatte ich keine Chance mehr zu Fischer aufzuschliessen. Insofern bin ich sehr zufrieden mit der Silbermedaille.»

Foto Martin Platter

«Die zweite Rennhälfte war für mich eine Katastrophe. Ich musste mich in der letzten Abfahrt beeilen, denn Ariane Lüthi war am Aufschliessen. Dann bin ich auch noch gestützt, konnte aber glücklicherweise weiterfahren», bilanzierte Ramona Forchini ihren Titelkampf. Sie sei angetreten, um zu gewinnen und habe ihre Taktik auf Katazina Sosna ausgerichtet, die letzte Woche den Dolomiti Hero gewonnen habe. Aber sie habe nicht den besten Tag erwischt und sei deshalb zufrieden über ihren dritten Platz.


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Details des von Les Bons Sirops Morand vorgestellten Covid-19-Plans

Die COVID-Situation hat die Organisation des Raid Evolénard stark verändert. Der Start des beliebten Rennens wurde verlegt, es wurde keine Infrastruktur für die Zeit nach dem Rennen geschaffen und das Publikum war für die Europameisterschaften stark eingeschränkt. Der Raid Evolénard musste sich an die Situation anpassen und hart arbeiten, um einen von den Behörden akzeptierten COVID-Plan aufzustellen. Les Bons Sirops Morand unterstützte diese Arbeit, indem sie COVID-19-Partner wurden, da die traditionellen Kids Coaching Days, die sie früher gesponsert hatten, nicht mehr stattfinden konnten. Ihre hydroalkoholischen Lösungen werden im Start- und Zielbereich vorhanden sein, um die Sicherheit der Läufer, ihrer Begleiter und der Helfer zu gewährleisten. Der Raid Evolénard nutzt die Veröffentlichung des COVID-Plans, um Fabrice Haenni, den Direktor der Brennerei Morand, zu treffen:

Hallo Fabrice, Sie sind seit fast 6 Jahren der Direktor von Morand. Könnten Sie uns Ihr Unternehmen vorstellen und was sind die wichtigsten Änderungen, die Sie seit Ihrer Ankunft vorgenommen haben?

Seit 1889 in Martigny ansässig, zeichnet sich die Destillerie Louis Morand von Anfang an durch ihre starke regionale Verwurzelung aus. Die Verbundenheit mit dem Land, das familiäre Know-how und die ständige Suche nach Qualität sind einige der Zutaten, die es diesem Familienunternehmen ermöglicht haben, über die Jahrhunderte zu überleben. Die Destillerie entwickelt Liköre, Sirupe, Trester und Branntweine, darunter den sehr berühmten Williams-Birnen-Branntwein, die Williamine und einen köstlichen PDO-Aprikotin. Mehr als nur Produkte, die Morand Distillery ist die Geschichte einer Familie und fünf Generationen von Männern und Frauen, die daran arbeiten, das Familien-Know-how zu bewahren und weiterzugeben. Die letzten Jahre standen ganz im Zeichen der Diversifizierung. 2015 hat Morand das Geschäft meiner Eltern, Herbes Aromatiques Grand-St. Bernard, übernommen. Ein sehr starker Schwerpunkt wurde auch auf den Ausbau des Bons Sirops-Sortiments gelegt, das mittlerweile rund fünfzig Referenzen aufweist. Bei den Spirituosen steht die Innovation im Mittelpunkt: Veranstaltungsservice auf Basis von Brandy-Cocktails, Williamine und Aprikosenmousse, Valaisan Gin usw. Unabhängigkeit, Loyalität, Pragmatismus, Vertrauen und der Wunsch, das Familienerbe zu bewahren und weiterzuentwickeln, sind alles Elemente, die es der Distillerie Morand ermöglichen, innovativ zu sein und gleichzeitig die Tradition zu respektieren.

Seit einigen Jahren stellen wir fest, dass Sie bei Langstreckenrennen mit dem Ultrack sehr präsent sind, aber auch im Radsportbereich, wo Sie die Tour des Stations, den Grand Raid und den Raid Evolénard unterstützen. Können Sie uns diese Strategie erklären?

Die meisten dieser Sportveranstaltungen bieten eine Kinderversion an. Deshalb ist es für uns selbstverständlich, mit unseren familiären und familiären Sirupen bei diesen Veranstaltungen dabei zu sein. Auch bei Erwachsenen und Elitesportlern stellen wir fest, dass immer mehr Sportler während der Anstrengung Sirup konsumieren. Manche fügen ihrer Mischung eine kleine Prise Salz hinzu. Generell ist es für uns als Akteur der Walliser Wirtschaft sehr wichtig, Qualitätsveranstaltungen zu unterstützen, die die Qualitäten unseres Kantons hervorheben.

Sind Sie ein Fan von Ausdauersportarten und werden wir Sie am 19. Juni beim Start des Raid Evolénard begrüßen dürfen?

Ich liebe Mountainbiken, aber ich fahre eher mit meiner Familie mit unseren 7 und 9 Jahre alten Kindern oder nutze es als Transportmittel. Es gibt nichts Besseres als einen Aufstieg von der Ebene zu meinem Haus in Savièse nach einem harten Arbeitstag, um den Kopf frei zu bekommen!

Seit Beginn der Pandemie haben Sie sich dadurch ausgezeichnet, dass Sie Ihre Produktionslinie auf die Herstellung von hydroalkoholischen Lösungen umgestellt haben. Wie ist es gelaufen und war es im Nachhinein gesehen eine gute Entscheidung für Ihr Unternehmen?

Unsere Organisation hat mit Dringlichkeit und großer Agilität gehandelt. Angesichts der Verknappung von hydroalkoholischer Lösung zu Beginn des Jahres 2020 erhielten die Brennereien das Recht, diese Art von Produkt herzustellen und zu vertreiben. Eine enorme Teamleistung hat es möglich gemacht, ein Qualitätsprodukt in Rekordzeit zu erstellen und zu vermarkten. Nach der auf die Schnelle hergestellten hydroalkoholischen Lösung mit Williamsbirne vertreibt die Brennerei Morand auch ein Desinfektionsmittel aus zweiter Hand. Duftend mit Bio-Walliser Thymian bietet diese Lösung ein hervorragendes Qualitäts-Preis-Verhältnis. Beide Rezepturen folgen den WHO-Rezepturen und sind vom BAG genehmigt worden.

Du côté du Raid Evolénard on a aussi pu retrouver cette réactivité puisque vous êtes passé de sponsor du kids coaching day au sponsor COVID-19. Voir dans chaque changement de situation une opportunité est un signe de fabrique pour la Distillerie Morand ?

Ja, eindeutig. Wir sind ständig am Forschen und fordern uns selbst heraus. Diese Innovationsfähigkeit ist für das Leben eines Unternehmens unerlässlich. Das ist umso mehr der Fall, wenn wir eine Krisenzeit durchmachen.


Wir möchten uns an dieser Stelle bei der Firma Bons Sirops Morand bedanken, die unsere Veranstaltung im Rahmen des CoVid-19 durch einen angenehmen Geruch nach der Desinfektion ermöglicht hat!


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Das perfekte Bike-Setup für den Raid Evolénard

Am 26. Mai haben wir die Schweizer Mountainbike-Legende Christoph Sauser um Ratschläge für ein siegreiches Bike-Setup für den Raid Evolénard und die Europameisterschaft gebeten. Hier sind seine Ratschläge!

Hardtail oder Fully

Für ein Rennen wie den Raid Evolénard mit so vielen Steigungen (3900hm auf 76km für die Elite-Männer) ist ein Hardtail definitiv die erste Wahl. Die Rennstrecke hat viele lange Anstiege auf Schotterstraßen und steile, technische Abfahrten, was es sehr wichtig macht, Gewicht am Rad zu sparen, um konkurrenzfähig zu sein. Natürlich ist dies ein Ratschlag für die Rennfahrer, die auf den Sieg aus sind! Wenn Sie fahren, um die lustigen Abfahrten zu genießen, oder wenn Sie nicht wollen, dass Ihr Körper nach dem Rennen zerstört wird, bringen Sie Ihr vollgefedertes Rad mit!

Foto Martin Platter
To drop or not to drop?

Bei den XCO WC-Rennen Anfang Mai haben wir die Einführung von Dropper Posts an fast allen Bikes gesehen, um technische Abfahrten zu erleichtern. Selbst technisch sehr versierte Fahrer wie Nino Schurter haben jetzt einen Dropper an ihrem Rad. Es ist definitiv ein willkommenes Feature für Ihr Rad während des Raid Evolénard, obwohl nicht alle Fahrer einen haben werden, da die 200-300 g zusätzliches Gewicht auf höchstem Niveau den Unterschied ausmachen können.

Foto Martin Platter
Reifenwahl und Luftdruck

Die Reifenwahl ist etwas, das die Fahrer während des Rennwochenendes in Abhängigkeit von den Streckenbedingungen und dem Wetter wählen werden! Generell gibt es in der MTB-Szene einen Trend zu etwas breiteren Reifen: 2,3″ oder 2,4″ Breite sind keine Ausnahme! Beim Raid Evolénard können Sie sicher sein, dass selbst an einem sonnigen Tag einige der Bergpfade nass sein werden, daher ist genügend Gewinde am Bike wichtig. Ein Setup mit einem knubbeligeren Reifen vorne und einem Reifen mit besserem Rollwiderstand hinten kann eine gute Option sein, aber alles ist am Rennwochenende zu überprüfen. Wichtig ist auch, den Reifendruck auf der Rennstrecke zu überprüfen: wie niedrig kann man gehen, ohne einen Platten zu riskieren!?

Einer der Orte, die ziemlich nass bleiben…
Nicht zu vergessen… die Kleidung!

Ein Aspekt, den man nicht übersehen darf, ist die Wahl der Kleidung! Schauen Sie sich unbedingt die Wettervorhersage an, um sicherzustellen, dass Sie sich für das Rennen richtig kleiden! Die Bedingungen in Evolène bei 1300hm können ganz anders sein als die in Béplan bei 2500hm, also stellen Sie sicher, dass Sie das Rennen nicht mit Unterkühlung verlieren!

Für weitere Details können Sie das Gespräch hier live verfolgen.

Session in Partnerschaft mit Horizonte Coffee und Songo.info

Besuchen Sie die Vorträge über Ernährung und Training mit Ariane Lüthi am 2. Juni und Rennvorbereitung und Renntaktik mit Urs Huber am 9. Juni und melden Sie sich für den diesjährigen Raid Evolénard!


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Raid Evolénard, die Schweizer Meister verraten ihre Geheimnisse!

Der Raid Evolénard wird am 19. und 20. Juni im Val d’Hérens die Europameisterschaft im MTB-Marathon ausrichten. Damit die Mountainbike-Fans das Beste aus dieser besonderen Ausgabe machen können, bieten die Organisatoren in den nächsten Wochen eine Reihe von Erlebnissen auf der LivXP-Plattform an, die Fans und Sportler zusammenbringen soll. Webinar-Reihen, spezielle Pakete zur Entdeckung der Region, Reisen zu gewinnen, von den Champions signierte Produkte, es wird für jeden etwas dabei sein. Und wenn nicht, können Sie uns auch Ihre Vorschläge schicken!

Eine Reihe von Videos zur Entdeckung des Raid Evolénard

Die COVID-19-Pandemie und der anhaltende Schnee auf dem Platz erschweren weiterhin die Erkennung des Platzes. Um hier Abhilfe zu schaffen und den Fahrern die Möglichkeit zu geben, sich mit der Strecke vertraut zu machen, haben die Organisatoren eine Serie von drei Video-Sessions eingerichtet. Die Schweizer Mountainbike-Legende, mehrfacher Weltmeister und Olympiamedaillengewinner Christoph Sauser eröffnet die Serie am 26. Mai von 20:00 bis 20:30 Uhr. Sauser, der die Strecke in den letzten drei Ausgaben gefahren ist, wird sich insbesondere auf die optimale Wahl des Mountainbikes für die Anforderungen der Strecke konzentrieren. Ariane Lüthi und Urs Huber, die schon mehrmals im Wallis gewonnen haben, werden ihm am 2. Mai und am 9. Mai folgen, um über Vorbereitung und Rennleitung zu sprechen. Diese Sitzungen sind offen für alle und kostenlos. Interessierte können sich bereits jetzt auf LivXP registrieren, um ihre Fragen zu stellen!

Entdeckungspackages

Damit die Teilnehmer ihren Aufenthalt optimal nutzen können und gerne wieder ins Wallis kommen, bieten die Organisatoren zudem ein Entdeckerpaket zum unschlagbaren Preis von 30 Schweizer Franken an. Dieses Paket berechtigt die Teilnehmer zu einem Raclette und einem Lattesso-Getränk, sobald sie die Ziellinie überquert haben, und bietet außerdem die Möglichkeit, an einer von Evolène-Région Tourisme angebotenen Überraschungsaktivität teilzunehmen. Und um die Region auf eine andere Art zu entdecken, beinhaltet das Paket auch einen Skitag in einem der Skigebiete der Region (Espace Dent Blanche, Télé Mont Noble, Télé-Nendaz).

Gewinnen Sie einen herrlichen Aufenthalt in der Anako Lodge!

Und vor allem: Jeder, der dieses Paket kauft, nimmt automatisch an der Verlosung eines Aufenthalts für vier Personen in der Anakolodge vom 2. bis 5. Juni teil, bei dem er die Gelegenheit hat, die Strecke mit dem ehemaligen belgischen Meister Frans Claes, dem 8. der letzten MTB-Marathon-Weltmeisterschaften, zu entdecken.

Viele weitere Überraschungen werden folgen!

In den kommenden Tagen werden viele weitere Angebote zu diesen Erlebnissen hinzukommen. Pakete für Kinder, Aufenthalte während des Rennwochenendes, Treffen mit den Athleten, die Organisatoren werden weiterhin ihre Phantasie einsetzen, um Ihnen eine großartige Ausgabe 2021 des Raid Evolénard zu ermöglichen! Und wenn Sie unter unseren Angeboten nicht das finden, was Sie suchen, haben Sie bei LivXP auch die Möglichkeit, Wünsche zu äußern, die wir natürlich versuchen werden zu erfüllen!


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Der Raid Evolénard und die EM werden tatsächlich stattfinden

Sechs Wochen vor dem Start steht fest: Der Raid Evolénard wird tatsächlich stattfinden. Auch wenn viele Details noch zu klären sind, so sind doch die meisten wichtigen Punkte klar. Ob Sie als Elitefahrer an der Europameisterschaft teilnehmen wollen, als Breitensportler am Garmin Bike Cup, als Jugendlicher an der Vorbereitung auf den Raiffeisen Kids Cup oder als Zuschauer, in unserem Veranstaltungsprogramm finden Sie die meisten Antworten auf Ihre Fragen!

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Rennen nach dem Prinzip „Ride & Go home“ stattfinden wird. Keine Infrastruktur, keine Kantine, keine Duschen; nach dem Rennen müssen die Fahrer nach Hause gehen und Zuschauer sind im Start- und Zielbereich nicht erlaubt. Vor Ort ist keine Anmeldung möglich, die Startnummern werden direkt an die Läufer verschickt. Ein Rennbüro wird für ausländische Läufer zur Verfügung stehen, um ihre Startnummern abzuholen oder um Probleme in letzter Minute zu lösen. Alle Läufer ab 12 Jahren müssen einen COVID-19-Test absolvieren, bevor sie starten können.

Die Eliterennen der Europameisterschaften können mit strengeren Vorgaben im Vorfeld, aber ohne zu viele Einschränkungen am Tag selbst stattfinden, da sie zum Leistungssport gehören, sodass das Programm dieser Rennen vorerst unverändert bleibt. Die Masters-Kategorien der Europameisterschaften werden auf 15 Fahrer begrenzt, um den aktuellen Vorgaben des Bundes zu folgen.

Die Organisatoren hoffen, dass diese Teilnehmerzahl durch weitere Lockerungen noch ansteigen kann. Auch beim Garmin Bike Cup sind die Erwachsenenkategorien vorerst auf 15 Personen pro Start begrenzt. Der Startbereich wurde außerhalb des Dorfes verlegt, um einen Fluss in eine Richtung zu gewährleisten und die Interaktion zwischen den Fahrern der verschiedenen Kategorien zu minimieren. Die Junioren- und Jugend-Kategorien starten vom gleichen Ort, jedoch ohne Beschränkung bei der Teilnehmerzahl.

Für Kinder, die am Raiffeisen Kids Cup teilnehmen, ist die Teilnehmerzahl nicht begrenzt, die Anzahl der Begleitpersonen ist jedoch stark eingeschränkt. Die Kinderkategorien starten wie gewohnt ab 13:25 Uhr in der Hérens Arena.

Hier wurde eine FAQ-Seite eingerichtet, um Sie über die Entwicklung der weiteren Massnahmen auf dem Laufenden zu halten. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren, wenn Sie weitere Fragen haben!

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Eine neue Ambassadorin für das Raid Evolenard

Im Alter von 21 Jahren ist Stefanie Zahno eine der wenigen Athetinnen der Westschweiz, die  im Moutainbikemarathon teilnehmen. Dies mit Erfolg, da sie bereits das Raid Evolenard in der Juniorenkategorie sowie das Grand Raid Evolene Grimentz bei den Damen gewonnen hat. Bei den XCM Weltmeisterschaften 2019 in Grächen war sie die jüngste Schweizer Athletin am Start. Wir schlossen direkt eine Partnerschaft mir dieser vielversprechenden Fahrerin,  als wir erfahren haben, dass sie auf kommende Saison eine persönliche Struktur aufbauen wird.  Stefanie Zahno wird in dieser Saison die Farben von Raid Evolenard sowie von Gattlen Gebäudetechnik vertreten. Anbei ein Interview mit ihr:

Kannst du uns erklären wie du zum Moutainbikesport  gekommen bist, u.a. in die  Disziplin des Marathons?

Nach dem Ende meiner Skikarriere habe ich im Alter von 16 Jahren begonnen, intensiv für den Ausdauersport Moutainbike zu trainieren. Dank meinem Trainer konnte ich seit dem Beginn von einer guten Trainingsstruktur profitieren. Ich bestritt direkt nationale Cross Country Rennen bei welchen ich viele wichtige Erfahrungen mitnehmen konnte. Nach 2-3 Jahren Cross Country,  habe ich festgestellt, dass mir die langen Distanzen besser liegen, unter anderem auch wegen meinem grossen Willen und Kampfgeist. 

Bis zum letzten  Jahr hast du dem Schmid Hardware MTB Team angehört. Was hat dich dazu motiviert, deine eigene Struktur aufzubauen? 

Ich habe mich entschlossen, mich auf die Marathon Rennen zu konzentrieren und anfangs Saison keine XCO Rennen mehr zu bestreiten. Es wäre also nur mehr wenig Kontakt vorhanden gewesen, da sie ein XCO Team sind. Aufrund der wenigen Marathon Teams habe ich mich entschlossen, meinen eigenen Weg zu gehen und mir mein eigenes Umfeld aufzubauen. 

Kannst du uns erzählen was du neben dem MTB Sport machst, und wie du dein dichtes Trainingsprogramm mit deiner Arbeit kombinieren kannst?

Aufgrund meines Ehrgeizes schaffe ich es mein Pflege Vollzeitstudium mit meinem Training zu kombinieren, es bleibt allerdings eine Challenge. Es bedeutet, eine gute Organisation zu haben um beides zu managen.  

Was möchtest du potentiellen Firmen mitteilen, die dich unterstützen möchten?

Ich biete zahlreiche attraktive Angebote für Firmen an und ich repräsentiere jede Firma mit Stolz. Mit ihrer Hilfe unterstützen sie eine junge Athletin auf ihrem Weg an die Europameisterschaft 2021 in Evolene sowie an die Heim Weltmeisterschaft 2025 auf dem Grand Raid Parcours. Es ist also eine gute Möglichkeit für Sponsoren, sich einem internationalen Publikum zu präsentieren.

Das Raid Evolenard bzw. die Europameisterschaft bleibt eines deiner grossen Saisonziele. Inwiefern liegt dir die Strecke und was sind deine Ziele für dieses Rennen?

Da ich eine Bergfahrerin bin liegen mir lange Aufstiege, welche es beim Raid Evolenard gleich 3 davon gibt. Ich mag diese Strecke also sehr.  Die Höhe dieser Strecke kommt mir ebenfalls zugute. Mein Ziel ist meine Leistung an den Aufstiegen konstant abzurufen und ansonsten meine ersten Erfahrungen an einer Europameisterschaft in einem Elite Feld zu machen, dies als Ambassadorin dieses Rennens. 

Was sind deine weitern Ziele für diese Saison sowie für deine weitere Zukunft?

Mein erster Saisonpunkt wird das internationale UCI Rennen in Vallorbe sein, desweiteren die Marathon Schweizermeisterschaft, die ebenfalls im Juni stattfinden wird. Ansonsten lege ich viel Wert auf die Marathon Rennen der Schweiz, wie die Garmin Bike Classics Serie. Ein weiteres Highlight bleibt wie jedes Jahr das Grand Raid!

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Fabien Monnier, auf dem Weg zur Verteidigung seines Europameistertitels in Evolène

Nach dem Titelgewinn in Norwegen 2019 hat Fabien Monnier seit fast zwei Jahren die Möglichkeit, das Trikot des Europameisters auf allen Straßen der Schweiz und anderswo zu tragen! Der Fahrer des Team Papival Scott Grand Raid BCVs weiß, dass er eine Menge Arbeit vor sich hat, um seinen Titel auf den Pisten des Raid Evolénard zu verteidigen, aber er freut sich schon jetzt darauf, sich wieder mit den besten Meistern Europas zu messen. Er erzählt uns von seinem siegreichen Rennen in Norwegen und von der großen Chance, die die Europameisterschaften für Amateurfahrer darstellen, die im Gegensatz zu den Weltmeisterschaften ohne Selektion an den Start gehen können!

Du bist nach deinem Sieg in Norwegen vor zwei Jahren der amtierende European Master Champion. Kannst du uns über den Verlauf des Tages informieren?

Die Reise nach Norwegen war nicht die günstigste, mitten in einer Hitzewelle in der Schweiz kamen wir bei Temperaturen knapp über 0 an.
Meine Frau und ich wohnten im Hotel direkt neben dem Start, was eine tolle Einstimmung war. Durch das Gespräch mit den Organisatoren konnte ich einige Informationen über die schwierigen Teile der Strecke und über die Läufer, auf die man aufpassen sollte, erhalten.
Am Morgen des Rennens waren die Eliten die ersten, die 30min vor allen Masters starteten. Ich erinnere mich, dass es beim Start geschneit hat (mitten im Juli, was in Norwegen normal ist).
Die Strecke war ca. 75km lang mit 2 großen Anstiegen und viel Singletrail auf der ersten Hälfte. Wir mussten von Anfang an in der richtigen Gruppe sein.
Nachdem die Lücken geschlossen waren, wurden die letzten 30 km im Zeitfahrformat absolviert, mit einem kleinen Sturz 7 km vor dem Ziel und der Angst, den falschen Weg einzuschlagen oder zu sterben. Erst als ich die Ziellinie überquert hatte, wagte ich es wirklich zu glauben.
Auch die Zeremonie mit der Nationalhymne so weit weg von zu Hause war ein Highlight des Tages.
Ich erinnere mich, dass ich im Vorfeld nicht zu viel über das Rennen gesprochen habe, um den Druck zu reduzieren und mich nicht selbst zu verhexen.

Wie war die Stimmung an der Startlinie dieser Europameisterschaften in der Master-Kategorie?

Kalt! Bei 3 Grad habe ich sogar gesehen, wie einige Teilnehmer mit einem Überhelm abgereist sind. Es gab nicht viele Gespräche mit den Fahrern, die Sprachbarriere und die Tatsache, niemanden zu kennen, waren nicht hilfreich. Die Atmosphäre war eher so, dass man auf die Oberschenkel schauen musste, um das richtige Rad zu bekommen.

Was sind die Auswahlkriterien, um an den Europameisterschaften in der Kategorie Masters teilnehmen zu können?

Abgesehen von einer Lizenz, einem Fahrrad und einem Helm, und das ist das Tolle, kann jeder an den Start gehen und eine perfekte Organisation und eine bis ins kleinste Detail vorbereitete Strecke genießen.
Im Jahr 2021 wird der Zugang zu den Weltmeisterschaften mit den neuen UCI-Regeln komplizierter, die UEC’s ermöglichen jedem die Teilnahme an einem großen Event des Kalenders.
Um in der Master-Kategorie zu fahren, müssen Sie die entsprechende Lizenz besitzen. Im Marathon ist es üblich, in der Elite-Kategorie Fahrer zu sehen, die älter als 30 Jahre sind, in der Regel die Top-Fahrer. Die Master-Kategorie ermöglicht es jedem, seinem Alter entsprechend zu konkurrieren.
Ein guter Master-Läufer wird oft genauso gut laufen wie ein Eliteläufer, aber ab einem bestimmten Alter wird der Unterschied zu groß und die verschiedenen Master-Kategorien sind ein Plus für die Motivation.

Du kennst die Strecke des Raid Evolénard gut. Glaubst du, dass du deinen Titel auf dieser Art von Strecke verteidigen können?

Es wird kompliziert, vor allem wegen der hohen Steigungen der Strecke, besonders am zweiten Anstieg, der die leichteren Fahrer begünstigen wird. Aber egal, ich hoffe, dass ich viel Spaß auf diesem neuen Kurs und in einer majestätischen Umgebung haben werde. Ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich ein volles oder ein halbes Mountainbike fahren möchte, da die neuen Abfahrten weniger auf 4×4-Straßen zu finden sein werden.</div>Es wird kompliziert, vor allem wegen der hohen Steigungen der Strecke, besonders am zweiten Anstieg, der die leichteren Fahrer begünstigen wird. Aber egal, ich hoffe, dass ich viel Spaß auf diesem neuen Kurs und in einer majestätischen Umgebung haben werde.

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Kannst du uns sagen, wie du trainierst, um in dieser Kategorie an der Spitze zu stehen?

Normalerweise beginne ich meine Vorbereitung Ende November mit Training im Freien und Kräftigung und spezifischem Training im Fitnessstudio. In diesem besonderen Jahr mussten wir mit der Schließung der Fitnesscenter innovativ sein. Mein Trainer Bernard Maréchal stellt mir jede Woche einen Plan zusammen, die Intensitäten beginnen im Januar.
Speziell für die UEC’s und vor allem für die ausländischen Läufer bleibt die Anerkennung der Strecke ein heikler Punkt. Nicht jeder kann kommen und die Strecke vor dem Rennen auskundschaften. Ich rate Läufern, sich über YouTube zu informieren (es gibt viele gefilmte Passagen) und die Strava-Segmente zu analysieren, die ein guter Indikator für die Steigung und das Gelände bleiben (Analyse der Durchschnittsgeschwindigkeit, Kardio, …).

Abgesehen von diesen Meisterschaften, was sind für dich die großen Ziele in dieser Saison?

Neben dem UEC ist das große Ziel für mich die Grand Raid BCVs. Da ich in der Region wohne und als Fahrer im „Papival Scott GR BCVs“-Team der Veranstaltung angehöre, ist es nicht möglich, dieses Ereignis am Ende des Sommers zu verpassen. Ich möchte auch immer mehr Spaß haben und immer mehr neue Orte mit dem Fahrrad entdecken, dieser Sport ermöglicht es einem, so frei zu sein und zu reisen.

Vielen Dank für deine Antworten!

Ich wünsche Ihnen allen eine gute Vorbereitung auf die nächste UEC und dass dieses Covid-19 unser Leben und unseren Zeitplan nicht mehr stört, damit wir unseren Sport und unser Leben voll genießen können.

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Forchini, die neue Königin auf der Marathondistanz, hofft in Evolène am Start zu sein

Ramona Forchini konnte im letzten Oktober als erst vierte Schweizerin einen MTB Weltmeistertitel auf der Marathondistanz feiern, nach Petra Henzi, Esther Süss und Jolanda Näff. Eine grosse Überraschung für die Sankt Gallerin, die sich erst kürzlich von Gesundheitsbeschwerden erholt hatte, aber so eindrücklich ihr Potential in dieser Disziplin aufzeigt. Falls ihr XCO Kalender es zulässt, wird sie sicher eine der Favoriten auf das Podest an den Europameisterschaften in Evolène sein.

Die Saison endete grandios mit diesem Weltmeistertitel, dabei hatte alles so schlecht angefangen. Kannst du uns mehr über diese Infektion erzählen, die deine Saison sehr gestört hat und dich bis September daran hinderte, Rennen zu fahren?

Das Jahr 2020 war schwierig. Nicht nur Corona änderte unseren Rennkalender, auch eine zweimonatige Zwangspause durchkreuzten meine Pläne. Ich startete im Frühjahr mit dem wiederholten Gesamtsieg des Mediterranean Epics perfekt in die neue Saison. Danach folgte der Lockdown. Die Zeit konnte ich gut nutzen für den Formaufbau. Doch just bevor es mit dem Rennen im Juli wieder los ging, plagte mich einen viel zu grossen und abszedierten Lymphknoten unterhalb der Leiste auf dem Oberschenkel. Nach langem hin und her lehnte ich die empfohlene Operation ab. Mir war bewusst, dass das eine mutige Entscheidung ist, doch es fühlte sich nicht richtig an. Mit der OP wäre die Saison so oder so zu Ende gewesen, also warum nicht anderst versuchen?

Nach alternativen Unterstützungen des kompletten Lymphsystems besserte es tatsächlich. Und ich durfte erste Trainingseinheiten als Testphase absolvieren. Die ganze Situation blieb stabil. 

Du hast letztes Jahr in Scuol deine erste Schweizer Marathon-Mountainbike-Meisterschaft bestritten. Welche Erfahrungen hattest du bisher in dieser Disziplin gemacht?

Dass ich in der Marathondisziplin mit sehr wenig Aufwand ganz ordentliche Resultate fahren kann, bewies ich immer wieder.

Doch für die SM hatte ich ein anderes Ziel. Sie sollte für mich der „erneute Saisoneinstieg“ sein, um wieder in den Rennrythmus zu gelangen und um zu sehen, wie es mir nach der Zwangspause ging.

Nach einer erfolgreichen XC-Europameisterschaft warst du in die Türkei gereist, um an den Mountainbike-Marathon-Weltmeisterschaften teilzunehmen. Was war dein Ziel am Anfang?

Die Selektion für die Heimeuropameisterschaft kam für mich sehr überraschend. Überraschender war dann auch mein Resultat mit dem 12. Rang. Dort wurde mir bewusst, dass ich im Renngeschehen wieder mitreden kann. Und ich wurde für die WM in der Türkei selektioniert. Ich hatte kein wirkliches Ziel. Ich wollte einfach noch Rennen fahren, weil ich das so sehr vermisst hatte. Und ich wollte etwas Neues erleben.

Du hattest dann ein großartiges Rennen und gewannst schließlich den Sprint vor Maja Włoszczowska, die bereits die Weltmeisterschaften im XC und im Marathon gewonnen hatte. Wie bist du mit dem Ende des Rennens gegen einen so erfahrenen Läufer umgegangen?

Bis zum Ende des Rennens wurde die Spitzengruppe immer kleiner. Bis letztendlich nur noch Maja und ich übrig blieben. Klar fühlt man sich neben einer mehrfachen Weltmeisterin und Olympiamedaillengewinnerin winzig klein. Doch das war keinen Grund locker zu lassen.

Du hattest 2015 bereits die U23-Weltmeisterschaft in XC gewonnen. Kannst du diese beiden Titel vergleichen?

Für mich haben beide Weltmeistertitel gleich viel Wert. An einer WM stehen stets die Athleten, welche sich eine Medaillenchance ausrechnen – also die aktuell Besten der Welt. Egal in welcher Altersklasse oder Disziplin. Einen Vergleich kann man deshalb nicht machen.

Zwischen Cross-Country und Marathon wird es in der Saison 2021 hoch hergehen… Werden die Europameisterschaften im Mountainbike-Marathon einen Platz in deinem Kalender finden?

Ich bin sehr gespannt wie die Saison 2021 vonstatten geht. Wann wir den definitiven Saisonstart haben, ist zurzeit noch offen. So bin ich gezwungen flexibel zu bleiben und Rennen um Rennen zu nehmen. Gerne möchte ich an der Heim-EM im Marathon starten. Wie sich das mit dem XCO-Kalender vereinbaren lässt, ist zurzeit noch unklar.


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Die Anmeldung für die Mountainbike-Marathon-Europameisterschaften ist geöffnet.

Nach einem wegen des Coronavirus meisterschaftsfreien Jahr 2020 werden die europäischen Mountainbike-Marathon-Titel am 20. Juni wieder vergeben, und zwar im Wallis, im Herzen der Schweizer Alpen. Die Region Wallis ist den Spezialisten in dieser Disziplin bereits gut bekannt, da die Weltmeisterschaften 2019 in Grächen ausgetragen wurden und man sich darauf vorbereitet, die Mountainbike-Weltmeisterschaften in allen Disziplinen im Jahr 2025 zu veranstalten. Für diese Europameisterschaften wurde die Organisation dem Raid Evolénard anvertraut, einem beliebten Mountainbike-Rennen, welches im Jahr 2021 sein 25-jähriges Jubiläum feiert und bereits zweimal die Schweizer Meisterschaften durchgeführt hat.

Der Raid Evolénard: Ein Rennen, das immer größer wird

Im Laufe der Jahre hat sich der Raid Evolénard zu einer unumgänglichen Veranstaltung des Mountainbike-Kalenders entwickelt, die sowohl die besten Mountainbike-Marathon Spezialisten als auch Amateure aller Leistungsstufen anzieht. Mehrere Faktoren haben zum Erfolg des Rennens beigetragen : ein Rundkurs, der eines der schönsten Täler des Wallis durchquert ; eine anspruchsvolle, technische und unterhaltsame Streckenführung ; eine Anmeldegebühr, welche weit unter dem Durchschnittspreis des Marathon-Kalenders liegt ; Leistungen, welche den Erwartungen der Teilnehmer entsprechen ; Rennen, welche für Kinder kostenlos sind. Eine Meinung, die die estnische Meisterin Greete Steinburg, Siegerin der letzten Ausgabe des Raid Evolénard, voll und ganz teilt: „Ich habe schon viele Rennen bestritten, aber der Raid Evolénard sticht mit seiner hervorragenden Organisation, seiner freundlichen Atmosphäre, seinen großartigen Einzelrennen und seinen atemberaubenden Aussichten heraus“. 

Das sieht auch der ehemalige belgische Meister Frans Claes so: „So sehr ich die Anstiege schwierig finde, so sehr schätze ich die Abfahrten und das herrliche Panorama. Mit so vielen technischen Einzelstücken ist dieses Rennen eine Ausnahme in der Schweizer Mountainbike-Marathonszene“. Und mit der neuen Route, die für die Europameisterschaften festgelegt wurde, wird Claes seine Meinung wohl kaum ändern. 

Neue Streckenführungen für die EM

Die Strecken aller Kategorien beginnen mit einer Schlaufe rund um Evolène, welche dem Publikum die Möglichkeit gibt, den anfänglichen Rennverlauf hautnah mitzuerleben. Die Strecke führt die Teilnehmer dann auf dem ersten Rundkurs zu höher gelegenen Punkten als in den vergangenen Jahren und beinhaltet neue, hochtechnische Singletrails, welche teilweise zu Fuss in Angriff genommen werden müssen. Der Schlussanstieg nach Béplan, auf fast 2500 m.ü.M, wird die Spreu vom Weizen trennen. Am Ende sind es 77km mit 3900 Höhenmetern, mit fast allen Abfahrten auf Singletrails.

Für Arnaud Rapillard, Fahrer im Team Scott, der die Strecke bereits kennengelernt hat, ist klar : « Wir haben hier eine echte Mountainbike-Strecke, die unweigerlich einen verdienten Sieger krönen wird. Die Rennzeit wird bei den besten Fahrern deutlich über 4 Stunden liegen und die Wahl eines Fullys ist meiner Meinung nach unausweichlich ». Die Strecke der Frauen wird etwas weniger anspruchsvoll sein, mit 70 km und etwas mehr als 3400 Höhenunterschied. Die Master-Kategorie bekommt es mit einer etwas leichteren Version zu tun, mit « nur » 65km und etwas weniger als 3000 Höhendifferenz.  

Meisterschaften offen für alle europäischen Lizenznehmer

Die Anmeldung ist ab Mittwoch, 24. Februar, auf der UEC-Website möglich: https://bit.ly/3azeKRX. Da das Reglement vorsieht, dass sich die Startposition für die Master-Kategorien nach der Reihenfolge der Anmeldung richtet, wird den Teilnehmern empfohlen, sich frühzeitig anzumelden. Im Gegensatz zu den Weltmeisterschaften gibt es keine Selektionskriterien, die erfüllt werden müssen, um an den Europameisterschaften teilnehmen zu können. Es genügt, Europäer zu sein und eine Lizenz eines UEC-angeschlossenen Verbandes besitzen. Alle Informationen zum Rennen finden Sie im technischen Leitfaden, der auf der Rennseite www.raidevolenard.ch/euro_xcm_21 eingesehen werden kann. Während es schwierig ist, vorherzusagen, wie sich die Situation aufgrund von Covid-19 entwickeln wird, arbeiten die Organisatoren eng mit den lokalen Behörden und Swiss-Cycling zusammen, um ein Schutzkonzept in Übereinstimmung mit den UCI- und UEC-Richtlinien zu erstellen, um die Sicherheit sowohl der Athleten und ihrer Teams als auch der vielen freiwilligen Helfer auf der Organisationsseite zu gewährleisten. Ein detaillierter Plan der Maßnahmen wird in den kommenden Wochen auf der Rennseite zur Verfügung stehen. Sollten die Rennen leider abgesagt werden müssen, werden die Anmeldegebühren zurückerstattet, mit Ausnahme einer Gebühr von 10 Euro zur Deckung eines Teils der entstandenen Kosten.

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Ariane Lüthi, ein WM Podium als Belohnung für eine großartige Athletin

Ariane Lüthi hat eine der besten Erfolgsbilanzen im Marathon-Mountainbiking. Allerdings musste sie bis zu ihrem zehnten Versuch warten, um endlich eine Medaille bei der Weltmeisterschaft zu gewinnen. Sie blickt mit uns auf eine ganz besondere Saison zurück, die natürlich von Covid geprägt war, aber auch vom Auftauchen neuer Namen in der Marathon-Mountainbike-Szene der Frauen!

Die Corona-Pandemie hat die MTB-Saison stark beeinträchtigt, da viele Rennen abgesagt oder verschoben wurden. Wie hast du diese Situation als Sportlerin erlebt und wie hast du es geschafft, motiviert zu bleiben, für Ziele zu trainieren, die ständig nach hinten verschoben wurden?

Die Absage der Cape Epic nicht einmal zwei Tage vor dem Start war eine grosse Enttäuschung und kam für mich sehr unerwartet. Ich war völlig auf dieses Rennen fokussiert und obschon ich die Nachrichten ein bisschen verfolgt habe, habe ich den Gedanken, dass das Rennen wegen Corona abgesagt werden könnte, nicht zugelassen. Mein Körper hat eine gewisse Spannung aufgebaut und um diese zu halten, gab es für mich die Möglichkeit einer Absage nicht. Als es dann doch geschah, fiel plötzlich die ganze Spannung weg. Das fühlte sich sehr seltsam an. 

Die Absage der anderen Rennen war nicht schwer zu verkraften, da es eher absehbar war. Nachdem die EM und SM im Juni abgesagt worden waren, habe ich eine Pause eingelegt und es trainingsmässig für ein paar Wochen etwas ruhiger genommen. Dies gab mir Zeit, mich mit anderen Sachen als dem Sport zu beschäftigen und das hat mir extrem gut getan. Danach war ich so motiviert wie schon lange nicht mehr, das Beste aus mir heraus zu holen. Rückblickend habe ich bemerkt, dass sich nach zehn Jahren, in denen ich sehr viele Rennen gefahren bin, wohl eine gewisse Müdigkeit bei mir eingeschlichen hat, auch die letzten Prozente zu geben.  Natürlich war es ein riesiger Vorteil, dass wir in der Schweiz, nicht wie in anderen Ländern, immer draussen trainieren konnten und auch schon im Juli wieder Rennen fahren konnten. Das, und die Tatsache, dass sich mein Hauptziel, die Marathon-WM im Oktober nie verschoben hat, machte es mir bestimmt einfacher, motiviert zu bleiben. 

Die Bronzemedaille an den Weltmeisterschaften ist wohl einer deiner größten Erfolge. Kannst du uns mehr darüber erzählen, wie das Rennen gelaufen ist?

Das Rennen bestand aus relativ flachen 10 Kilometern Anfahrt und Rückfahrt zu und von einer 30km langen Runde, die wir zweimal absolvierten, – also total 80km. Die Strecke war technisch nicht wirklich anspruchsvoll. Es gab nur ein paar holprige Abfahrten auf Jeeptracks, aber dafür waren ein paar knackige Anstiege drin, bei denen man sich konzentrieren musste, um nicht absteigen zu müssen.  Am Ende des ersten Anstieges konnte sich eine 6-köpfige Gruppe absetzen. Ich konnte knapp nicht mithalten, respektive entschied mich, ein paar Körner zu sparen. Kurz nach der zweiten Verpflegung um Kilometer 24 konnte ich wieder aufschliessen, da die Spitzengruppe auf den Asphaltstücken taktierte. Auf der zweiten Runde fielen zwei Fahrerinnen aus der Spitzengruppe, bis sich schliesslich Ramona, Maja Wloszczowska und Yana Belomonia vorne absetzen konnten. Robyn de Groot und ich kämpften auf Rang 4 und 5 um den Anschluss. Im letzten Downhill, bevor es auf die letzten, eher flachen und schnellen 10 km zurück ins Ziel ging, konnte ich Robyn distanzieren. Auf das Flachstück einfahrend habe ich noch gezweifelt, ob ich auf meine südafrikanische Kollegin warten sollte, um in Zusammenarbeit mit ihr grössere Chancen zu haben, die Top-3 doch noch zu erreichen. Irgendwie hatte ich jedoch ein Gefühl, dass eine der drei Spitzenfahrerinnen noch zurückfallen wird. Kurz darauf, sah ich denn auch Yana vor mir. Ich dachte mir, „jetzt oder nie“ und attackierte sie, so dass sie nicht mitfahren konnte. Yana reagierte aber nicht mehr gross, denn sie hatte anscheinend zu grosse Schmerzen von ihrem Sturz im letzten Downhill, von dem ich da noch nichts wusste. 

Nach zehn Weltmeisterschafts-Teilnahmen ist diese Leistung sicher auch der Erfahrung geschuldet, die du in deiner Karriere gesammelt hast. Was glaubst du, war ausschlaggebend dafür, dass du das Podium erreicht hast?

Es gibt bestimmt talentiertere Fahrerinnen als ich, deshalb musste wirklich alles stimmen, damit ich diesen Podestplatz erreichen konnte, inklusive dem nötigen Rennglück. Die Grundlage für das Resultat war eine sehr gute Form. Meine Zahlen sahen so gut wie noch selten aus. Die Erfahrung hat mir aber dann bestimmt bei der Umsetzung der richtigen Taktik geholfen. Im Rennen in Sakarya war es entscheidend, dass ich nach meinen Möglichkeiten fuhr, die Spitze an den Anstiegen ziehen liess und nicht mit den Crosscountry-Fahrerinnen auf Biegen und Brechen mitging. Die Erkenntnisse die ich aus anderen Rennen gezogen habe, haben mir Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten gegeben und ich habe den Glauben nicht sogleich verloren, als ich abgehängt wurde. 

Abgesehen von den Weltmeisterschaften, wie lautet deine Einschätzung zu dieser Saison?

Vor der Cape Epic hatte ich Probleme mit einer Virusinfektion und konnte an den Vorbereitungsrennen nicht wirklich glänzen und natürlich war ich als Titelverteidigerin mit dem zweiten Platz an der SM nicht zufrieden, aber ansonsten war es eine sehr gute Saison für mich. Es ist nicht einfach in jene Form zu kommen, die ich an der WM hatte. Allein diese Zahlen hinzubekommen, war ein super Gefühl und natürlich war ich hin und weg mit dem Resultat an der WM.

Du wurdest Zweite bei der Schweizer Meisterschaft hinter Steffi Häberlin und bei der Weltmeisterschaft gewann eine andere Schweizerin, Ramona Forchini. Was hältst du von diesen neuen Frauen, die der Schweizer Mountainbike-Marathon-Szene ihren Stempel aufdrücken?

Die letzten Jahre waren es immer etwa die gleichen Namen, welche an der Marathon-SM ums Trikot kämpften. Das war dieses Jahr definitiv anders und es ist extrem erfreulich endlich junges Blut im Feld zu haben. Als Irina Lützelschwab sich vom Feld distanzierte, fragten wir Verfolgerinnen uns gegenseitig, ob sie denn eigentlich Schweizerin war oder nicht, da wir sie noch nicht gekannt hatten. Steffi, Ramona wie auch Irina sind offensichtlich sehr talentiert. Ich hoffe sehr, dass sie die Marathondisziplin weiterhin beleben werden.

Was können wir dir für die kommende Saison wünschen?

Gute Gesundheit ist immer gut und wenn ich noch einen zweiten Wunsch frei habe, dann gerne das Europameistertrikot in Evolène. 😉