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Ariane Lüthi, ein WM Podium als Belohnung für eine großartige Athletin

Ariane Lüthi hat eine der besten Erfolgsbilanzen im Marathon-Mountainbiking. Allerdings musste sie bis zu ihrem zehnten Versuch warten, um endlich eine Medaille bei der Weltmeisterschaft zu gewinnen. Sie blickt mit uns auf eine ganz besondere Saison zurück, die natürlich von Covid geprägt war, aber auch vom Auftauchen neuer Namen in der Marathon-Mountainbike-Szene der Frauen!

Die Corona-Pandemie hat die MTB-Saison stark beeinträchtigt, da viele Rennen abgesagt oder verschoben wurden. Wie hast du diese Situation als Sportlerin erlebt und wie hast du es geschafft, motiviert zu bleiben, für Ziele zu trainieren, die ständig nach hinten verschoben wurden?

Die Absage der Cape Epic nicht einmal zwei Tage vor dem Start war eine grosse Enttäuschung und kam für mich sehr unerwartet. Ich war völlig auf dieses Rennen fokussiert und obschon ich die Nachrichten ein bisschen verfolgt habe, habe ich den Gedanken, dass das Rennen wegen Corona abgesagt werden könnte, nicht zugelassen. Mein Körper hat eine gewisse Spannung aufgebaut und um diese zu halten, gab es für mich die Möglichkeit einer Absage nicht. Als es dann doch geschah, fiel plötzlich die ganze Spannung weg. Das fühlte sich sehr seltsam an. 

Die Absage der anderen Rennen war nicht schwer zu verkraften, da es eher absehbar war. Nachdem die EM und SM im Juni abgesagt worden waren, habe ich eine Pause eingelegt und es trainingsmässig für ein paar Wochen etwas ruhiger genommen. Dies gab mir Zeit, mich mit anderen Sachen als dem Sport zu beschäftigen und das hat mir extrem gut getan. Danach war ich so motiviert wie schon lange nicht mehr, das Beste aus mir heraus zu holen. Rückblickend habe ich bemerkt, dass sich nach zehn Jahren, in denen ich sehr viele Rennen gefahren bin, wohl eine gewisse Müdigkeit bei mir eingeschlichen hat, auch die letzten Prozente zu geben.  Natürlich war es ein riesiger Vorteil, dass wir in der Schweiz, nicht wie in anderen Ländern, immer draussen trainieren konnten und auch schon im Juli wieder Rennen fahren konnten. Das, und die Tatsache, dass sich mein Hauptziel, die Marathon-WM im Oktober nie verschoben hat, machte es mir bestimmt einfacher, motiviert zu bleiben. 

Die Bronzemedaille an den Weltmeisterschaften ist wohl einer deiner größten Erfolge. Kannst du uns mehr darüber erzählen, wie das Rennen gelaufen ist?

Das Rennen bestand aus relativ flachen 10 Kilometern Anfahrt und Rückfahrt zu und von einer 30km langen Runde, die wir zweimal absolvierten, – also total 80km. Die Strecke war technisch nicht wirklich anspruchsvoll. Es gab nur ein paar holprige Abfahrten auf Jeeptracks, aber dafür waren ein paar knackige Anstiege drin, bei denen man sich konzentrieren musste, um nicht absteigen zu müssen.  Am Ende des ersten Anstieges konnte sich eine 6-köpfige Gruppe absetzen. Ich konnte knapp nicht mithalten, respektive entschied mich, ein paar Körner zu sparen. Kurz nach der zweiten Verpflegung um Kilometer 24 konnte ich wieder aufschliessen, da die Spitzengruppe auf den Asphaltstücken taktierte. Auf der zweiten Runde fielen zwei Fahrerinnen aus der Spitzengruppe, bis sich schliesslich Ramona, Maja Wloszczowska und Yana Belomonia vorne absetzen konnten. Robyn de Groot und ich kämpften auf Rang 4 und 5 um den Anschluss. Im letzten Downhill, bevor es auf die letzten, eher flachen und schnellen 10 km zurück ins Ziel ging, konnte ich Robyn distanzieren. Auf das Flachstück einfahrend habe ich noch gezweifelt, ob ich auf meine südafrikanische Kollegin warten sollte, um in Zusammenarbeit mit ihr grössere Chancen zu haben, die Top-3 doch noch zu erreichen. Irgendwie hatte ich jedoch ein Gefühl, dass eine der drei Spitzenfahrerinnen noch zurückfallen wird. Kurz darauf, sah ich denn auch Yana vor mir. Ich dachte mir, „jetzt oder nie“ und attackierte sie, so dass sie nicht mitfahren konnte. Yana reagierte aber nicht mehr gross, denn sie hatte anscheinend zu grosse Schmerzen von ihrem Sturz im letzten Downhill, von dem ich da noch nichts wusste. 

Nach zehn Weltmeisterschafts-Teilnahmen ist diese Leistung sicher auch der Erfahrung geschuldet, die du in deiner Karriere gesammelt hast. Was glaubst du, war ausschlaggebend dafür, dass du das Podium erreicht hast?

Es gibt bestimmt talentiertere Fahrerinnen als ich, deshalb musste wirklich alles stimmen, damit ich diesen Podestplatz erreichen konnte, inklusive dem nötigen Rennglück. Die Grundlage für das Resultat war eine sehr gute Form. Meine Zahlen sahen so gut wie noch selten aus. Die Erfahrung hat mir aber dann bestimmt bei der Umsetzung der richtigen Taktik geholfen. Im Rennen in Sakarya war es entscheidend, dass ich nach meinen Möglichkeiten fuhr, die Spitze an den Anstiegen ziehen liess und nicht mit den Crosscountry-Fahrerinnen auf Biegen und Brechen mitging. Die Erkenntnisse die ich aus anderen Rennen gezogen habe, haben mir Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten gegeben und ich habe den Glauben nicht sogleich verloren, als ich abgehängt wurde. 

Abgesehen von den Weltmeisterschaften, wie lautet deine Einschätzung zu dieser Saison?

Vor der Cape Epic hatte ich Probleme mit einer Virusinfektion und konnte an den Vorbereitungsrennen nicht wirklich glänzen und natürlich war ich als Titelverteidigerin mit dem zweiten Platz an der SM nicht zufrieden, aber ansonsten war es eine sehr gute Saison für mich. Es ist nicht einfach in jene Form zu kommen, die ich an der WM hatte. Allein diese Zahlen hinzubekommen, war ein super Gefühl und natürlich war ich hin und weg mit dem Resultat an der WM.

Du wurdest Zweite bei der Schweizer Meisterschaft hinter Steffi Häberlin und bei der Weltmeisterschaft gewann eine andere Schweizerin, Ramona Forchini. Was hältst du von diesen neuen Frauen, die der Schweizer Mountainbike-Marathon-Szene ihren Stempel aufdrücken?

Die letzten Jahre waren es immer etwa die gleichen Namen, welche an der Marathon-SM ums Trikot kämpften. Das war dieses Jahr definitiv anders und es ist extrem erfreulich endlich junges Blut im Feld zu haben. Als Irina Lützelschwab sich vom Feld distanzierte, fragten wir Verfolgerinnen uns gegenseitig, ob sie denn eigentlich Schweizerin war oder nicht, da wir sie noch nicht gekannt hatten. Steffi, Ramona wie auch Irina sind offensichtlich sehr talentiert. Ich hoffe sehr, dass sie die Marathondisziplin weiterhin beleben werden.

Was können wir dir für die kommende Saison wünschen?

Gute Gesundheit ist immer gut und wenn ich noch einen zweiten Wunsch frei habe, dann gerne das Europameistertrikot in Evolène. 😉


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Der Raid Evolénard stellt das Programm der Europameisterschaft vor

Zwischen den Weltmeisterschaften in Grächen 2019 und den geplanten Mountainbike-Weltmeisterschaften 2025 bleibt das Wallis im Mountainbike-Marathon Modus : im Rahmen des Raid Evolénards finden am 20. Juni 2021 die Europameisterschaften im Marathon statt. Eine schöne Herausforderung für dieses Rennen, welches in den letzten Jahren bereits zweimal Gastgeber der Schweizer Meisterschaften war.

Eine 25. Austragung der Superlative

Im Laufe der Jahre hat sich der Raid Evolénard zu einer unumgänglichen Veranstaltung des Mountainbike-Kalenders entwickelt, die sowohl die besten Mountainbike-Marathon Spezialisten als auch Amateure aller Leistungsstufen anzieht.

Mehrere Faktoren haben zum Erfolg des Rennens beigetragen : ein Rundkurs, der eines der schönsten Täler des Wallis durchquert ; eine anspruchsvolle, technische und unterhaltsame Streckenführung ; eine Anmeldegebühr, welche weit unter dem Durchschnittspreis des Marathon-Kalenders liegt ; Leistungen, welche den Erwartungen der Teilnehmer entsprechen ; Rennen, welche für Kinder kostenlos sind. Nachdem die Schweizer Meisterschaften 2016 zum 20-jährigen Bestehen des Raid Evolénards organisiert wurden, hat das OK beschlossen, die Messlatte für das 25-jährige Jubiläum noch etwas weiter hochzuschrauben.

Mit dem Erhalt der Austragung der Europameisterschaften haben die Organisatoren eine grossartige Gelegenheit, sowohl den Raid Evolénard als auch das Wallis bei Mountainbike-Fans aus ganz Europa bekannt zu machen !

Ein Mountainbike-Wochenende für jedermann

Um sowohl  den Erwartungen der Amateure als auch der Elite entgegenzukommen, wird der Raid Evolénard auf aussergewöhnliche Weise über ein ganzes Wochenende stattfinden. Am Samstag starten die Amateure, wie in den letzten Austragungen, im Rahmen des Garmin Bike Cups über Strecken von 62 km, 35 km und 24 km.

Die Jugendkategorien werden die Gelegenheit haben, die neuen Strecken einzuweihen, welche ursprünglich für die Ausgabe 2020 geplant waren, die leider nicht stattfinden konnte. Am Abend werden in Zusammenarbeit mit Evolène-Région Tourismus viele Aktivitäten organisiert, um der Veranstaltung einen festlichen Charakter zu verleihen.

Richtig los geht es dann am Sonntag mit dem Start der verschiedenen Elite- und Masters-Rennen für Männer und Frauen.

Neue Streckenführungen für die EM

Das OK war bestrebt, EM-würdige Rennen zu veranstalten, indem neue Streckenführungen geschaffen wurden. Die Strecken aller Kategorien beginnen mit einer Schlaufe rund um Evolène, die dem Publikum die Mölichkeit gibt, den anfänglichen Rennverlauf hautnah mitzuerleben. Die Strecke führt die Teilnehmer dann auf dem ersten Rundkurs zu höher gelegenen Punkten als in den vergangenen Jahren und beinhaltet neue, hochtechnische Singletrails, welche teilweise zu Fuss in Angriff genommen werden müssen. Der Schlussanstieg nach Béplan, auf fast 2500 m.ü.M, wird die Spreu vom Weizen trennen. Am Ende sind es 77km mit 3900 Höhenmetern, mit fast allen Abfahrten

auf Singletrails. Für Arnaud Rapillard, Fahrer im Team Scott, der die Strecke bereits kennengelernt hat, ist klar : « Wir haben hier eine echte Mountainbike-Strecke, die unweigerlich einen verdienten Sieger krönen wird. Die Rennzeit wird bei den besten Fahrern deutlich über 4 Stunden liegen und die Wahl eines Fullys ist meiner Meinung nach unausweichlich ».

Die Strecke der Frauen wird etwas weniger anspruchsvoll sein, mit 70 km und etwas mehr als 3400 Höhenunterschied. Die Master-Wettkämpfe für die etwas älteren Fahrer bekommen es mit einer etwas leichteren Version zu tun, mit « nur » 65km mit etwas weniger als 3000 Höhendifferenz. Die Eröffnung der Anmeldungen für die lizenzfreien Kategorien beginnt am 15. Dezember um 12 Uhr, für die lizenzpflichtigen Rennen werden die Anmeldungen etwas später beginnen. 

Egal, ob als Zuschauer oder Athlet, zögern Sie nicht und reservieren Sie sich das Wochenende für einen Ausflug ins Val d’Hérens !


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«Ausserordentliche Situationen verlangen nach kreativen Lösungen.»

Interview mit Florian Chevrier, OK-Präsident des Raid Evolenard. 2021 wird der Raid Evolenard erstmals als Bikemarathon-Europameisterschaft ausgetragen. Trotz Covid-19-Einschränkungen führten Chevrier und sein Team das Bikemarathon-Rennen 2020 als Strava-Challenge durch. Ein neues Rennformat, in dem drei Dutzend eingeladene Fahrerinnen und Fahrer die 62-km-Runde des Raid Evolenard gemeinsam absolvierten. Auf drei definierten Streckenabschnitten wurde auf Zeit gefahren. 

Florian Chevrier, sind Sie zufrieden mit dem neuen Rennformat?

Mit den Voraussetzungen, die wir gehabt haben, bin ich vollkommen zufrieden wie der Wettkampf letztlich gelaufen ist. Natürlich hätten wir uns lieber den normalen Raid Evolenard gewünscht. Aber angesichts der Tatsache, dass die anderen Veranstaltungen bisher alle komplett abgesagt werden mussten, ist es positiv, dass wir wenigstens eine Alternative auf die Beine stellen konnten. Das positive Echo von den Fahrern, den Sponsoren oder den Medienmitarbeitern gibt uns recht.

Reduzierter Raid Evolenard im Zeichen von Covid-19 am Samstag, 20. Juni 2020 in Evolene. Foto Martin Platter

Warum haben Sie den Wettkampf nicht einfach mit einer Begrenzung der Läuferzahl organisiert?

Wir stellten uns diese Frage auch im Organisationskomitee. Das Hauptproblem war die Ungewissheit. Hätten wir vier Wochen vorher gewusst, dass wir am 20. oder 21. Juni mit 200 oder 300 Sportlern starten dürfen, hätten wir den Wettkampf normal aber mit einem reduzierter Teilnehmerzahl durchgeführt. Zum Zeitpunkt unserer Entscheidung wussten wir jedoch schlicht nicht, dass der Bundesrat den Covid-Lockdown derart grosszügig lockern würde. Das Ungewissheit machte auch das Engagement von Sponsoren schwierig und die Budgetierung des Rennens generell. Denn die Kosten wären mit 300 Teilnehmern fast die gleichen gewesen wie mit 1000. Auch mit weniger Fahrern hätten wir etwa 100 Freiwillige zur Sicherung der Strecke haben müssen. Da die Gesamtzahl der Personen für die Genehmigung berücksichtigt wird, war es praktisch unmöglich, selbst eine Variante mit reduzierter Sportlerzahl rechtzeitig bei den Behörden anzumelden. Deshalb sind wir auf die Idee der Strava-Challenge gekommen.

Was sind die Erwartungen für die EM im nächsten Jahr?

Hoffentlich ist bis dann die Covid-19-Krise überwunden und alle Beschränkungen aufgehoben, damit alle Sportler frei trainieren und reisen können und die Besten europäischen Marathonfahrer bei uns am Start stehen.

Machen die Sponsoren wieder mit?

Sicher ist der Mountainbike-Marathon nicht die Sportart mit der grössten Medienpräsenz. Das macht die Sponsorensuche nicht einfacher. Covid-19 hat uns zweifellos noch zusätzliche Schwierigkeiten verursacht weil viele Unternehmen wegen des Lockdowns in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Aber wir bleiben auch bezüglich Sponsoren optimistisch.

Heisst das, dass das Budget zur die EM gesichert ist?

Wir werden versuchen, das ursprünglich geplante Budget beizubehalten. Es könnte aber sein, dass wir in einer zweiten Phase Anpassungen vornehmen müssen, um die Ausgaben zu reduzieren, hoffen aber, dass dieses Szenario nicht eintritt.

Wie finanzieren Sie die heutige Veranstaltung?

Ausserordentliche Situationen verlangen nach kreativen Lösungen. Dieser Meinung waren auch unsere Sponsoren, die es begrüssten, dass wir nicht einfach aufgaben und das Rennen absagten. Tolle Unternehmen wie Morand, Oiken und FMV, die alle einen Zeitabschnitt gesponsert haben. Dazu kommen treue Sponsoren wie Raiffeisen, die ebenfalls unterstützt haben, was es uns ermöglicht hat, diese Veranstaltung durchzuführen. Für diese Unterstützung sind wir vor allem in dieser schwierigen Zeit aber auch in Zukunft unendlich dankbar.

Reduzierter Raid Evolenard im Zeichen von Covid-19 am Samstag, 20. Juni 2020 in Evolene.
Foto Martin Platter

Erfolgreiche Rückkehr in den Wettkampfrhythmus

Bedingt durch die Covid-19-Restriktionen wurde der Raid Evolenard am letzten Samstag in neuer Form ausgetragen. Rund drei Dutzend Bikemarathon-Cracks folgten der Einladung und stellten sich der Strava-Challenge. Druchschnittlich am schnellsten auf den drei Zeitabschnitten unterwegs waren Bikemarathon-Schweizermeisterin Ariana Lüthi und der Obwaldner Martin Fanger.

Im Hinblick auf die Mountainbike-Marathon-Europameisterschaften, die 2021 am Raid Evolenard ausgetragen werden, wollte der Veranstalter die diesjährige Austragung unbedingt durchführen. Da die Covid-19-Restriktionen jedoch Veranstaltungen mit mehr als 300 Personen derzeit noch verbieten, hat sich das Organisaitonskomitee um Präsident und Arzt Florian Chevrier ein neues Rennformat ausgedacht. Auf Zeit gefahren wurde nur auf drei Strava-Abschnitten, die rund 20 Minuten dauerten. Den Rest der Strecke absolvierten die Fahrer im lockeren Trainingstempo und konnten so bei idealen äusseren Bedingungen de Parcours kennenlernen – dabei auch die beiden Schweizer Landesmeister Ariane Lüthi und Urs Huber, der französische Marathon-Meister Pierre Billaud, die deutsche Meisterin Janine Schneider und der frühere belgische Meister Frans Claes.

Version light du Raid Evolénard en raison du Covid-19 Photo Martin Platter

Im Durchschnitt am schnellsten unterwegs aber war Martin Fanger. Der Obwaldner, der seinen Lebensmittelpunkt in Genf hat, zeigte sich nicht überrascht, dass er trotz hochkarätiger Marathon-Besetzung der Schnellste war. Er erklärte: «Das Rennformat kam meinen Talenten als Puncher entgegen. Das ist exakt die Belastung, die ich auch im Crosscountry trainiere.» Ich fand es sympathisch, dass die Organisatoren den Wettkampf nicht einfach abgesagt haben, sondern uns Fahrern etwas Neues geboten haben. Es hat Spass gemacht – vor allem auch die Passagen zwischen den Rennabschnitten, die wir gemeinsam in Trainingstempo fahren konnten.

Mühe mit den Rhythmuswechseln bekundete Urs Huber. Der Schweizer Marathonmeister zählte nur zu Beginn zu den Schnellsten. Er sagte: «Auf dem ersten Abschnitt fand ich meinen Rennrythmus. Das Warten bei den weiteren Zeitabschnitten lag mir dagegen überhaupt nicht. Deshalb konnte ich nicht meine Bestleistung abrufen.» Aber es sei nach der langen Pause schön gewesen, wieder mal ein Rennen zu fahren und die Atmosphäre zu spüren.   

Bei den Frauen schwang Ariane Lüthi obenaus. Die Bikemarathon-Schweizermeisterin klagte aber ebenfalls über schmerzende Beine: «Der erste Abschnitt ging noch. Aber dann schmerzten die Beine immer mehr.» Ansonsten habe ihr das Rennformat aber gefallen. «Ich finde es toll, dass die Organisatoren nicht einfach abgesagt haben.» Die erst 20 Jahre junge Stefanie Zahno aus dem Oberwallis vermochte im Wettkampf der Spezialistinnen gut mitzuhalten. Auch wenn sie nach dem rennen relativierte: «Da fehlt noch etwas zur Spitze. Aber in den letzten beiden Abschnitten fühlte ich mich gut und konnte Vollgas geben.» Letztes Jahr durfte Zahno erstmals an der Heim-WM in Grächen teilnehmen und wurde im internationalen Feld 56. Die Stimmung an der Strecke mit zahlreichen Fans ist ihr in bester Erinnerung geblieben. Deshalb freut sie sich schon auf die Europameisterschaften 2021, wie erneut in ihrem Heimkanton stattfinden.

OK-Präsident Florian Chevrier freute sich über das positive Echo. Er sagte: «Mit den Voraussetzungen, die wir gehabt haben, bin ich vollkommen zufrieden wie der Wettkampf letztlich gelaufen ist. Natürlich hätten wir uns lieber den normalen Raid Evolenard gewünscht. Aber angesichts der Tatsache, dass die anderen Veranstaltungen bisher alle komplett abgesagt werden mussten, ist es positiv, dass wir wenigstens eine Alternative auf die Beine stellen konnten. Das positive Echo von den Fahrern, den Sponsoren oder den Medienmitarbeitern gibt uns recht.»

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Ariane Lüthi, on her way to new adventures

After a difficult season, saved by a new Swiss title, Ariane Lüthi found herself without a team at the end of the season. And instead of putting an end to her career, an idea that had crossed her mind more than once, she found the necessary resources to set up her own team and set herself new goals while waiting for the European championships at Evolène in 2021! She tells us all about it in detail !

First thing first. You had the chance to compete in the team of the Olympic medalist Maja Włoszczowska last year. What did this experience bring you?

I was extremely happy to get the opportunity to join Kross Racing Team and ride with Maja at the time, because it was very hard to find a team and a strong partner for the Cape Epic end of 2018. Maja is an absolute world class rider and pushed me both technically and physically in the race. We have a very similar take on training. We both work with a coach and like to follow the plan as close as possible, but also understand that some days, we need to rather listen to our bodies and perhaps skip a session. It was nice for me to see that a champion like her, trains very similar. Something that I will take with and was interesting to observe, was how she interacts with the spectators. She never missed the opportunity to high five someone or to animate the public at the start or the finish. She understands her role as an entertainer and really likes to do more for the sport than just push the pedals hard. She also takes great responsibility in the team, makes sure, everyone is fine, gets the support they need and she doesn’t forget to put the team’s sponsors in the best light at all times. I certainly learned a lot by spending time with such an experienced and accomplished professional who is a highly intelligent person on all different levels. The fact that she is a mathematician makes her even more inspiring to me, because she certainly knows a thing or two more than just racing a bike. 

You had a fairly complicated season last year, with some ups, such as this new swiss champion title, but also some downs. How would you sum up this past season?

It wasn’t my best season last year. I never felt that I was riding at the level of 2018. It was a real shame, because I was extremely motivated for the Marathon World Championship in Grächen and was aiming for a lot more than my 15th place. Looking back at how I prepared, I realised, that I made a major mistake with not fuelling well during my training rides too often. I was thinking I could loose more weight that way, which in the beginning worked, but then it hit back on me and I could never get very lean because my body was holding onto the energy stores all the more. Of course it is not only one factor that didn’t let me perform on the level, I know I can, but the lack of carbohydrate intake during my trainings was definitely a big mistake. To defend the Swiss Champion title for the first time ever, was very special and a highlight in the otherwise rather failed season. Fortunately we have the European Championship in Evolène next year, which gives me another chance to shine on home soil. I already look forward to it.

At the end of the season you learned that your contract wouldn’t be renewed. How did you react to this bad news?

Already when I signed with Kross, I knew that this was most likely only going to be for one year and that they signed me mainly because Maja wanted to race the Cape Epic and needed a partner. Kross Racing Team is a team that focuses on the Olympic distance and not marathon, so it was no surprise for me that the contract didn’t get renewed for 2020. Tokio is their focus this year.

For quite some time in 2019, when I was struggling with burn out symptoms, I was actually thinking that this would be my last year. Due to not fuelling right in my trainings and not being able to recover anymore, I felt tired all the time and lost all motivation. Fortunately, I got better towards the end of the season and realised that I didn’t want to end my career just yet. That’s when I started looking for new partners who would support me in 2020.

You decided to go then for a single-woman-team. A completely new challenge for you… How did it go?

Yes, I realised that it works better for me if I have a more direct relationship with my sponsors. I don’t like to give back to them solely with results, but with my whole personality rather. If only the results count, but not who I am off the bike, it puts a lot of pressure on me which ultimately kills my motivation. Also, I actually enjoy to have a kognitive challenge next to cycling. It gives me a better balance in life and instead of thinking about my numbers all the time, I actually have some more interesting things to think about on my long rides. 

However, to find sponsors is incredibly difficult. It’s definitely not enough to just be Swiss Marathon Champion. One has to be very creative in offering a marketing strategy for the different business. It is a lot of work that goes into landing a sponsor and then maintaining that relationship, but so far I love the challenge. 

Canyon, the brand that Ariane will be able to count on throughout the season!

Can you tell us a bit more about your new partners?

I am extremely pleased to have the support of real estate company Andermatt Swiss Alps in 2020. As a Swiss with strong ties to South Africa I am often not Swiss or South African enough to be supported by a company with local interest. Andermatt Swiss Alps on the other hand is interested in me having an influence in South Africa as a Swiss, which makes for a perfect partnership and a win-win situation. In terms of equipment, it was a great success for me to get leading bike brand Canyon on board. Their bikes are truly world class and I absolutely love the geometry of the Canyon Lux. 

Another new partner is Veritce Diagnostics, who is a healthcare technology provider. I am promoting one of their products, the so called Holter, which is a small device that one can tape to the sternum allowing patients to follow all their daily routines during the 5 day monitoring period. It is a revolutionary technology for the prevention of cardiovascular diseases. I was very pleased to be able to monitor my own heart rhythm with the device while I was struggling with a virus during a race. To know that my heart was healthy gave me great peace of mind.

A sponsor that has already supported me over the past four years and keeps supporting me, is Spur Steak Ranches. I will continue to be a Spur Schools MTB League ambassador for them. The restaurant group’s cycling event property is the biggest school cycling program in the world. 2019 saw over 18,000 entries from more than 500 schools across Southern Africa. As an ambassador I visit several events to support the young riders with tips around training, nutrition and skills etc. which hopefully contributes to develop the sport.

Ariane Lüthi is still hoping to tame the South African singles!

Finally, what will be your main goals for this season?

The Cape Epic will once again be my first highlight of the year. In fact this will already be my 10th start at the biggest South African stage race. The next peak is planned in June for the European and Swiss Championship, where in between I will be coming to Evolène again to sharpen my climbing skills. The last big race of the year will be the Marathon World Championship, which has been moved to end of October recently and will be held in Turkey. 

Tiago

Breaking news: European champion Tiago Ferreira will line up for the Raid Evolénard!

The reigning European champion, Tiago Ferreira, has just confirmed his presence for the Raid Evolénard 2020. And the Portuguese will not be coming alone, as his team, the DMT Racing Team By Marconi, will be there in full force. The Dutch champion Hans Becking, the Cypriot Andreas Miltiadis, the Portuguese Jose Dias and the Spaniard Pau Salva Martinez will all be there in the Val d’Hérens on June 21st!

With Tiago Ferreira, the organizers of the Raid Evolénard will have the chance to welcome in Evolène one of the best mountain bike marathon rider in the world. World champion in 2016, runner-up in 2017, European champion in 2019 and 2017, and silver medalist in 2016, the Portuguese rider has clearly shown he knows how to be ready when it really matters. One week after the 2020 European Championships in Portugal, Tiago Ferreira will do the trip to Valais to launch his preparation for the 2021 European Championships.

A jersey that Tiago Ferreira intends to keep in 2020 and 2021!

For the manager of the DMT Racing Team by Marconi, Andrea Marconi, the objective is clear: „For us, the World and European championships are the main objectives of the season, and we wanted to be present at Evolene to prepare as well as possible for 2021“. But if the goal will be to recognize the course of the Raid Evolénard for 2021, the Portuguese rarely travels to make up the numbers and will indeed be one of the big favourites for victory already in 2020.

Before being European champion, Tiago Ferreira had already been crowned world champion!

Johann Tschopp’s course record in danger…

Tiago Ferreira’s chances of victory will be all the greater as he will be surrounded by many team-mates. The DMT Racing Team by Marconi, one of the most ambitious teams on the circuit, will be present in its entirety. Alongside Tiago Ferreira will be another top rider, Hans Becking, the current Dutch champion. The two riders are used to racing together and won the last edition of the Brazil Ride, ahead of the cross country specialists Fumic and Avancini.

Tiago Ferreira and Hans Becking, a winning duo in Brazil late last year

Tiago will also be joined by his Portuguese compatriot Jose Dias, XCM vice champion of Portugal, but also by the young and promising Cypriot rider Andreas Miltiadis, national road and cross country champion, as well as the Spaniard Pau Salva Martinez, a leading figure among haemophiliac athletes. With such a team at the start of the Raid Evolénard, Johann Tshopp from Valais can be worried about the course record he set in 2015 during a race that made him Swiss marathon mountain bike champion!

Foto Martin Platter

Das komplette Programm des Raid Evolénard ist soeben erschienen!

Das Programm des Raid Evolénard ist endlich als pdf-Version verfügbar! Hier finden Sie alle Informationen rund um die 23. Ausgabe und insbesondere die diesjährige große Veränderung, nämlich die Verlagerung des Ziels als Teil der Hérens Arena. Hier finden Sie auch die Beschreibung unserer beiden Rennen im Rennen, den Bergamont Grand Prix und den Garmin Grand Prix! wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre!